INGENIEUR-NACHRICHTEN – Ausgabe 1/2019

Titelthema: „Internet der Dinge“

TITELTHEMA
06 Internet der Dinge
07 Mare-IT – Zukunftsweisende Informationstechnologien
08 Dresden baut Vorsprung bei Digitalisierung aus
09 Die reale Welt wird digital
INFORMATIONEN
10 Smarte schöne neue Welt
11 Industrielles Internet der Dinge (IIOT)
12 Künstliche Synapse aus Nanodrähten
12 Die zweite Quantenrevolution
13 Länger gesund arbeiten
13 Gibt es noch eine Privatsphäre?
14 Mikro-Energiesammler für das Internet der Dinge
14 Von der Digitalisierung profitieren
15 Nie mehr brennende Smartphone-Akkus?
15 Liaison zwischen Schwefel und Kohlenstoff
16 Innovatives Produktionsnetzwerk „AgiPro“
16 Rechtliche Grundlagen des 3-D-Drucks
LESERBRIEFE
17 Gift aus der Luft
17 „Moderne Medizintechnik“
17 „yuBOS-ein neues Stimulationsgerät“
FORSCHUNG UND BILDUNG
18 Im Praxistest: Autos mit unterschiedlichen Antrieben
18 Erste Schiffselektrotechnik-Absolventen
19 Brennstoffzelle mit Wirkungsgrad-Rekord
19 Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
MESSEINFORMATIONEN
20 IT-Leistungsschau 2019
20 FeuerTRUTZ
20 PUMPS & VALVES Dortmund
21 Bereits die Teilnahme ist ein Gewinn
JUGENDPOWER
22 Jugend forscht Preisträger zu Gast bei der Nobelpreisverleihung
TECHNIKGESCHICHTE
23 Eiweiß aus Ablaugen der Zellstoffherstellung
VEREIN DER INGENIEURE UND TECHNIKER IN THÜRINGEN e.V.
24 So gelingt der Generationswechsel
25 Erfinderweltmeister aus Thüringen
VEREIN DER INGENIEURE, TECHNIKER UND WIRTSCHAFTLER IN SACHSEN e.V.
26 Patente und Gebrauchsmuster in Thüringen und Sachsen
27 Marken und Designs
VEREIN DER INGENIEURE UND WIRTSCHAFTLER IN MECKLENBURG-VORPOMMERN e.V.
28 Der Vorstand informiert
28 Ersatzneubau der 110-kV-Freileitung Greifswald – Karlshagen
29 Landesweite Kooperation entlang der A14 in Westmecklenburg

LEITARTIKEL

Liebe Leserinnen und Leser,

die Anzahl der vernetzten Geräte wächst kontinuierlich. Laut Statista sind für das Jahr 2020 bereits 20,4 Milliarden prognostiziert. Und auch aus unserem Alltag lassen sich die vernetzten Geräte kaum mehr wegdenken. Es ist nicht nur die reine Verbindung mit dem Internet, die dem Nutzer Vorteile bringt, sondern vielmehr die Kombination mit intelligenten Apps und Diensten, die durch diese neue Infrastruktur ermöglicht werden. Für tado° geht es beim Internet der Dinge (IoT) vor allem auch darum aus Konnektivität Mehrwerte für das reale Leben zu erschaffen. Dieser Devise folgt tado° seit der Gründung im Jahr 2011. Die smarten Thermostate unserer Firma arbeiten wie ein Assistent im Hintergrund, um für die Nutzer ein komfortables und erschwingliches Wohnen zu gewährleisten. Die nahtlose Integration ins tägliche Leben spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Das Internet der Dinge ist im privaten Alltag von großem Nutzen und sorgt neben Energieeinsparungen zum Beispiel auch für mehr Sicherheit im Zuhause. Die Digitalisierung macht sich aber nicht nur im alltäglichen Leben bemerkbar, sondern auch in der Industrie. Ein wichtiger Sektor für das Internet der Dinge ist zum Beispiel die Energiebranche. Technologien wie vernetzte Stromzähler, Elektromobilität, Stromspeicher und smarte Gebäude sind Innovationen, die maßgeblich die Transformation des Energiesektors treiben und dabei helfen, weniger Energie zu verbrauchen.
Nachdem die sogenannten Early Adopters den Weg für Smart Home und Smart Heating geebnet haben, geht die Branche nun einen wichtigen Schritt in Richtung Massenmarkt. Wesentlich gestaltet wird der Markt durch führende, auf einzelne Bereiche spezialisierte Unternehmen und durch die Smart-Home-Plattformen globaler Internetunternehmen. Hinzu kommt, dass sich Energieunternehmen vom reinen Stromlieferanten zum Energiedienstleister weiterentwickeln und dass neue rechtliche Rahmenbedingungen energieeffiziente Gebäude mit intelligenten Heizungssystemen fördern.
Für ein gutes Nutzererlebnis müssen die Unternehmen zusammenarbeiten. Unternehmen mit geschlossenen Smart-Home-Plattformen und einer Vielzahl an eigenen Produkten werden zurückfallen. Globale Plattformen, wie beispielsweise Amazon Alexa, Google Assistent und Apple HomeKit, dominieren zunehmend den Markt. Ein Großteil deren Erfolgs beruht darauf, dass sie eng mit den besten Anbietern und Applikationen aus den Bereichen Klima-Management, Licht, Sicherheit, Unterhaltung und anderen zusammenarbeiten und diese in ihr Ökosystem integrieren.
Zweifellos spielen Smart Heating und Cooling eine wichtige Rolle, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und um unsere Klimaziele zu erreichen. Heizung und Warmwasser machen 79 % des Energieverbrauchs in europäischen Haushalten aus, während Smarte Thermostate, wie beispielsweise die von tado° bis zu 31% dieses Energieverbrauchs einsparen können. Heizen und Kühlen mit intelligenten Algorithmen zu verbinden schafft einen Paradigmenwechsel darin, wie Energie genutzt wird. Smart Heating und Cooling kann zudem die Art und Weise revolutionieren, wie Energie gespeichert und verteilt wird. Dabei spielen nicht nur der niedrigere Energieverbrauch, sondern auch das effizientere Management von Energienetzen eine Rolle. Bald wird es möglich sein, die Energieauslastung und -nachfrage der Verbraucher im Tagesverlauf so zu verschieben, dass Spitzenlasten ausgeglichen werden können. Diese Flexibilität im Energienetz bereitet den Weg für mehr erneuerbare Energien, ohne dass zusätzliche, ausgleichende Spitzenlastkraftwerke oder Speicher benötigt werden. In Zukunft wird sich unser Energieverbrauch dann anpassen müssen, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.
Für den Verbraucher werden diese Produktivitätssteigerungen nahtlos im Hintergrund ablaufen und gleichzeitig für maximalen Komfort und Einsparungen zu Hause sorgen. Auch Unternehmen werden von niedrigeren Betriebskosten profitieren. Letztendlich wird aber der größte Gewinner die Umwelt sein.

Christian Deilmann
tado° Mitgründer & CPO
www.tado.com